Am 15. Dezember 2016 informierten Verwantwortliche für den Stillegungsfonds und den Entsorgungsfonds für Kernkraftwerke (STENFO) über die Ergebnisse der Kostenstudie 2016 (swissnuclear 2016[1]), welche die Kosten der Stilllegung von Atomanlagen und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle von Gesetzes wegen alle 5 Jahre ermittelt. Wie erwartet finden sich in der Studie keine wirklichen Überraschungen. Im Wesentlichen lassen sich die Resultate wie folgt zusammenfassen :
Die Gesamtkosten « Stilllegung » und « Entsorgung » betragen neu 22.8 Milliarden Franken – ohne Nachbetriebsphase. Davon fallen 3.6 Milliarden bei der Stilllegung an, 19.2 Milliarden bei der Entsorgung. Gegenüber der letzten Schätzung liegen die Gesamtkosten also rund 11% höher. Mit Nachbetriebsphase (Schätzung 2011) sind dies also 24.3 bis 24.5. Oder anders gesagt 3.7 bis 3.9 Milliarden mehr als vor 5 Jahren. Dies gibt rund 750 Millionen CHF mehr pro Jahr, oder 2 Millionen CHF pro Tag.
Dann gab der STENFO bekannt, dass die Erhebungsmethode für die Kostenermittlung grundlegend geändert worden sei. Die bisherige Methode, welche auf sogenannten « Best-estimates » beruhte, wurde aufgegeben und durch eine detailliertere Methode ersetzt, welche eine Konstrukt widerspiegelt, das wie eine Maschine Schrauben hat, an denen man Kosten hoch- oder herunterrechnen kann (Figur 2).
Ein Vergleich der Kostenentwicklung 2011 – 2016 zeigt auf, wie schwierig es ist, Klarheit zu gewinnen, was wirklich wie viel mehr kosten soll (Figur 3). Wie aus 15.9 Milliarden 17.626 Milliarden werden, muss erst einmal erklärt werden – umso mehr die Teuerung in diesem Zeitraum minimal ausgefallen ist.
Die Konsequenz aus dieser Rechnung ist: die provisorisch berechneten Beiträge für die neue Beitragsperiode fallen drastisch. Die Gesamtkosten gehen in die Höhe, die Beitragskosten fallen, denn man verzinst die Guthaben mit 3.5%. Neu sollen die Beiträge für die Stilllegung in 5 Jahren bei 108 statt wie bisher 339 Millionen liegen, und bei der Entsorgung sind es für die nächsten 5 Jahre nur noch 253 Millionen statt der satten 707 Millionen. . . . .
Man kann ja gespannt sein, was die Detailüberprüfung der Berichte noch alles zu Tage fördern wird.
[…] in Milliarden Franken, gemäss den regelmässigen Kostenstudien. Graphik retropower.ch, Zahlen nuclearwaste.info. […]